Frieda Eder

Geboren am 26. Januar 1892 in Aschaffenburg, geborene Solinger

Ihr Vater (geboren am 14. März 1863 in Goldbach, gestorben 30. März 1915 in Bonn) betrieb in München in der Frohsinnstraße 10 und 24 die Herrenkleiderfabrik W. Solinger & Cie, die nach seinem Tod von Sohn Manfred geleitet wurde. Frieda Solinger besuchte die Höhere weibliche Bildungsanstalt Aschaffenburg bis zum 1. Seminarkurs. Am 12. Oktober 1916 heiratete sie in Würzburg Josef Eder, geboren am 11. Oktober 1882 in Großostheim bei Aschaffenburg. Das Ehepaar zog am 17. April 1936 von Aschaffenburg nach Gräfelfing in das Haus Aribostraße 51, dessen Besitzer Josef Eder war. In den Meldeunterlagen ist bei beiden die katholische Religionszugehörigkeit vermerkt; Josef Eder wird als Landgerichtsdirektor i.R. geführt, weil er als „jüdisch versippter“ Beamter zwangspensioniert wurde. Frieda Eder galt wegen ihrer jüdischen Herkunft nach den Nazi-Gesetzen als Jüdin, entkam aber durch die „Mischehe“ der Deportation. Sie starb am 1. März 1954 in Gräfelfing, ihr Ehemann am 24. März 1963 ebenfalls in Gräfelfing. Auch die Söhne Heinz Friedrich (geboren am 10. Juni 1918 in Würzburg) und Paul (geboren am 13. September 1921 in Aschaffenburg), beide katholisch, entkamen als „Mischlinge 1. Grades“ der Deportation.

Friedas Bruder Manfred Solinger (geboren am 23. Mai 1893 Aschaffenburg), emigrierte nach Palästina, kehrte nach dem Krieg nach Deutschland zurück und ist am 27. September 1952 in München gestorben. Bruder Gustav Solinger (geboren am 8. Februar 1895 in Aschaffenburg) wurde am 24. Dezember 1938 im KZ Dachau ermordet.

Quelle:
Stadtarchiv München
Gemeindearchiv Gräfelfing

Zurück