Lena (Lotte) Stiller

Lotte Stiller (Bild Stadtarchiv München KKD 4160)

Geboren am 24. Februar 1899 in Wildeshausen, Kreis Oldenburg, geborene Schwabe.
Lotte Schwabe hat am 18. Dezember 1918 in Wildeshausen den Mechaniker Georg Stiller (geboren am 8. Januar 1894 in Lindern, Kreis Erding) geheiratet. Das Ehepaar wohnte seit dem 17. Oktober 1919 in München, wo am 23. April 1920 der Sohn Georg Franz Stiller geboren wurde. Seit dem 11. Februar 1925 waren sie in München in der Buttermelcherstraße 4/II und seit dem 11. April 1935 in München in der Leopoldstraße 120/I gemeldet. Georg Stiller war wie der Sohn Georg Franz Stiller seit der Geburt katholisch. Lotte Stiller wurde am 11. Februar 1936 in der Kirche St. Ursula katholisch getauft, galt aber wegen ihrer jüdischen Herkunft nach den NS-Gesetzen als „jüdischer Mischling 1. Grades“. Deswegen und wegen ihrer „Mischehe“ war sie von Deportation verschont geblieben. Im Gestapo-Verzeichnis zu Jüdinnen und Juden aus München ist sie mit der (Münchner) Adresse Leopoldstraße 120 aufgeführt. Nachdem das Ehepaar Stiller in München ausgebombt wurde, bezog es am 13. Juli 1944 in Gauting in der Frühlingsstraße 351 (heute 46) ihr Wochenendhäuschen zum Daueraufenthalt. Lotte Stiller ist in einer von der Gemeinde Gauting für die Vereinten Nationen erstellten Liste „deutscher Juden“ vom 13. August 1946 erfasst. Sie starb am 7. Oktober 1948 in Gauting und wurde auf dem Waldfriedhof Gauting beigesetzt. Georg Stiller verstarb am 15. November 1971 in München.
Der Sohn Georg Franz Stiller, der als Konstrukteur für Heeresgeräte und Maschinen bei BMW angestellt war, wohnte bereits seit dem 19. März 1941 „aus gesundheitlichen Gründen“ im Wochenendhaus seiner Eltern und meldete sich am 5. September 1945 wieder nach München in die Magdalenenstraße 2 ab.

Quellen: Stadtarchiv München
Gemeindearchiv Gauting
Arolsen Archives

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