Todesopfer des "Todesmarsches von Dachau"

Wie wir in den Berichten über die Todesmärsche und Todeszüge von Dachau und seinen Außenlagern schon ausführlich und wiederholt feststellten, verfügen wir mangels schriftlicher Quellen nicht über ausreichende und lückenlose Informationen über Orte, Wege und Zeiten der "Evakuierung" der betroffenen Häftlinge in Richtung Dachau oder in Richtung Süden.

Über das Kapitel "Tote" der Evakuierungsmärsche- und -züge sind die historischen Quellen noch unvollständiger. Zahlreiche ehemalige Häftlinge, viele ortsansässige Beobachter und auch mehrere SS-Wächter, die im Dachau-Prozess aussagten, gaben Zeugnis ab über das krasse Ausmaß der Todesopfer und über die Grausamkeiten bei ihrer Ermordung. Aber über die wirkliche Zahl der Opfer, die den Evakuierungsmärschen des KZ Dachau ihren Namen gaben, wissen wir wenig.

Folgende Quellen vermitteln ein einigermaßen umfassendes oder auch nur ein örtliches Bild, auf die wir in den folgenden "Informationen" näher eingehen werden:

  1. Totenzahlen im Rahmen von Exhumierungsaktionen der Netherlands Tracing Mission und der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen.
  2. Aufzeichnungen in Totenbüchern von Gemeindeverwaltungen und Pfarreien, die entlang der Strecke der Märsche und Bahntransporte liegen.